Bernhardiner vom Messelstein
Bernhardiner vom Messelstein

Züchtergedanken

ich bin hobbymässig „Züchter“ ich habe eine Hündin oder auch zwei.......ab und zu auch mal einen Wurf und jetzt lebt hier wieder eine junge Hündin.......und bestimmt gibt`s irgendwann wieder einen Wurf, unter anderem, weil ich selbst gerne einen Welpen behalten möchte, aber auch weil es neben all der vielen Arbeit und der großen Sorge auch die passenden Besitzer zu finden, halt  auch jede Menge Spass macht, diese kleinen Wesen groß zu ziehen. Wir werden sehen...........müssen muß ich gar nichts und die Hündin kommt immer an erster Stelle

 

ich persönlich denke nicht, dass ich mich bisher an meinen Hunden finanziell „bereichert“ habe, unser Lebensstandard hat sich durch die 10 Würfe in den letzten 23 Jahren mit Sicherheit nicht durch die Welpenkäufe verbessert und ich kenne auch andere Züchter, denen es ebenfalls nur um den Bernhardiner geht

 

Aber: liegt es nicht auch im Interesse des Käufers, sich vor dem Kauf eines Welpen mit rassespezifischen Eigenschaften vertraut zu machen, darüber Bescheid zu wissen, welche Ansprüche der Hund an uns hat und worauf wir uns bei dem Kauf eines Hundes im Allgemeinen und Besonderen "einlassen"??

Mittels Bücher, Informationen im Internet und der Rasse-Klubs erfährt man im Vorfeld schon sehr viel Wissenswerte über unsere Rasse :

an wen wir uns wenden können, um einen geeigneten Züchter zu finden und all dies erklärt auch schon vor dem Kauf eines Welpen, worauf man als Käufer achten sollte und welche Bedingungen man selbst erfüllen sollte, damit solch ein Lebewesen sich in der neuen Familie wohl fühlt.

Noch vor dem Kauf eines Hundes z.B. sollte es einem nicht neu sein, dass dieser u.U. später an HD und ED erkranken könnte,

es begegnen einem Begriffe, wie Spondylose, Ektropium, Magendrehung und auch über eventuell auftretende Allergien und Hautkrankheiten, wie z.B. Ekzeme etc….

 

Es wird einem schnell klar, dass selbst der Kauf eines Hundes bei einem eingetragenen Züchter nicht eine Garantie auf Gesundheit bedeutet - nicht bedeuten kann

aber man entnimmt diesen Büchern ebenfalls, dass viele Krankheiten nicht nur erblich bedingt sind, sondern auch durch Haltungs- und Aufzuchtfehler begünstigt werden können.

 

Und ganz egal, für welche Rasse man sich am Ende entscheidet: schon vor dem Kauf sollte jede Familie wissen, ob das neue "Familienmitglied" in dieses Rudel passt und dazu gehört ganz einfach, dass man sich mit der jeweiligen Rasse schon im Vorfeld auseinandersetzt - damit man auch dem Züchter gezielt Fragen stellen kann und wahrscheinlich erkennt man dann auch, ob man in Sachen Hundekauf/verkauf übereinstimmt, denn auch der Züchter hat in der Regel "seine" Welpen nach bestem Wissen und Gewissen viele Wochen liebevoll betreut und sie auf ein Leben in der neuen Familie vorbereitet, nachdem er über Monate den Deckakt geplant hat, um mögliche Erbkrankheiten größtenteils auszuschließen und dem Standard möglichst nahe zu kommen.

Vielfach ist der passende Deckrüde viele Kilometer entfernt und selbst nach dem  Tage "X" steht nicht unbedingt fest, ob die Verpaarung "erfolgreich" war - aus welchen Gründen auch immer – ja manchmal war die Vorsorge, die man für den Nachwuchs über viele Jahre geplant hat am Ende "umsonst" trotz aller gut durchdachten Vorbereitungen.

Jahre, in denen man mit möglichst viel Sachkenntnis die Hündin aufgezogen und erzogen hat, in denen man die vorgeschriebenen Untersuchungen machte und nicht zu vergessen, die Ausstellungen und Körprüfung, ohne die eine Zucht nicht möglich wäre.

Ja,  auch auf Ausstellungen, denn der Züchter ist ja dazu verpflichtet, nach den vorgegebenen Richtlinien des Standards zu züchten.

 

Eventuell bringt die Hündin aber auch nach ca. 63 spannenden und gesunden Tagen und nach einer ebenso hoffentlich unkomplizierten Geburt ebenso hoffentlich gesunde und süsse Hundebabys

auf die Welt. Nicht zu vergessen die Aufzucht der Welpen, die tägliche Sorge, dass irgendetwas sie gefährden könnte oder dass durch eine plötzliche Krankheit die Mutter in der Pflege ihrer Babys ausfällt.

Und wer jemals Saugwelpen rund um die Uhr betreut hat, weiß, was für eine hohe physische und psychische Belastung das dann sein kann

und natürlich sollen die Welpen auch gut sozialisiert und geprägt sein, damit das Hundekind sich

dann später in die neue Familie integrieren kann.

 

Aber : auch der Züchter kann jedem Käufer nur "vor den Kopf" schauen und ist während der Telefongespräche und der folgenden Welpenbesuche darauf angewiesen, sich ein Bild derer zu machen, die ab dem Abgabedatum die Verantwortung für den kleinen Welpen übernehmen werden und die hoffentlich liebevoll mit dem ihnen anvertrauten Lebewesen umgehen.

 

Warum und wieso manche Menschen sich einen Hund zulegen, das bleibt vielfach auch ein Rätsel, manche von den Menschen haben ja schon fast keine Zeit für sich selbst und dann wird auch noch die Anschaffung eines Hundes in Erwägung gezogen - wohl dem Züchter, der das in den wenigen Gesprächen herausfinden kann - bevor sein liebevoll aufgezogener Welpe dort landet und später als psychisch gestört und/oder krank einen Weg geht, den man ihm lieber erspart hätte.

Ich weiß auch nicht, was manche Menschen für Vorstellungen vom Kauf eines Hundes haben, aber ihre Anforderungen sind manchmal schon etwas wunderlich und was man da stellenweise erlebt, sollte man nicht für möglich halten.

 

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© Gabriele Fischer