Ursprung der schönen und imposanten St.-Bernhardshunde ist die Schweiz.
Es gibt eine langhaarige und eine kurzhaarige Variante, wobei beide Varianten von beachtlicher Grösse sind und einen harmonischen, kräftigen und muskulösen Körperbau mit dazu passendem Kopf und
aufmerksamem Gesichtsausdruck haben.
Charakter :
im Verhalten ist er wesensfest und freundlich, im Temperament kann er durchaus von ruhig bis lebhaft sein, ein Bernhardiner ist mitunter auch sehr wachsam.
Farbe :
bei beiden Haararten ist die Farbe weiß mit kleineren und grösseren Platten bis zur durchgehenden rotbraunen bzw. gelbbraunen Decke überm Rücken und an den Flanken.
Eine dunkle Verbrämung am Kopf ist erwünscht, weisse Abzeichen an Brust, Pfoten, Rutenspitze, Nasenband, Blesse und Genickfleck
müssen sein.
Grösse :
Rüde Mindestmass 70 cm Höchstmass 90 cm
Hündin Mindestmass 65 cm Höchstmass 80 cm
wobei Hunde die das Höchstmass überschreiten nicht abgewertet werden, sofern sie in ihrer Gesamterscheinung harmonisch wirken.
Erziehung :
Bei der Grösse des Hundes muss auf eine liebevolle, aber konsequente Erziehung ab dem ersten Tag viel Wert gelegt werden.
Durch sein ausgeglichenes Wesen und seine Wesensstärke lässt er sich zwar relativ gut erziehen, aber er muss auch seine Grenzen kennenlernen und das erreicht man nur mit Geduld, Besonnenheit und
Belohnung und nicht mit Gewalt und lautem Geschrei, der Hund hat ein vielfach besseres Gehör als wir.
Am Besten ist der Besuch einer guten Welpenschule, hier trifft man sich ungezwungen mit anderen Hunderassen und Mischlingen, um spielerisch und vor allem gut sozialisiert in`s Alltagsleben zu
starten.
Weiteres Wissenwertes über das allgemeine Erscheinungsbild und Gebäude des Bernhardiners kann man beim St.-Bernhards-Klub. e.V. erfahren.
ein paar Anmerkungen zum heutigen Bernhardiner
der heutige Bernhardiner wird in vielen Rassebeschreibungen oft noch als dick, faul, faltig und sabbernd dargestellt, mit kurzer Lebenserwartung, was dem heutigen agilen Bernhardiner absolut nicht
mehr gerecht wird.
Vor ca. 20 Jahren führte die Übertypisierung des Bernhardiners zu einem sehr fragwürdigen Schönheitsideal, welches auch vielen anderen Hunderassen schon nicht gut getan hat. Es führte damals zu
extremer Faltenbildung, übermässiger Belefzung mit dementsprechender Sabberei, die damals gewünschten rautenförmigen Augen führten zum Ektropium bzw. Entropium und triefendem Blick, abgesehen von der
gefürchteten Magendrehung bei dem Übermass an Bindegewebe.
Gott-sei-Dank hat zum Wohle der Rasse ein Umdenken und eine Zurückbesinnung auf den, für alle Bernhardiner geltenden, Schweizer Standard als Arbeitshund stattgefunden. Der heutige Bernhardiner ist
wieder funktional, hochbeinig, mit straffer Haut und arbeitsfreudig. Dies zeigt sich z.B. bei der Ausbildung zum Therapiehund oder Rettungshund, wobei hier gesagt werden muss, daß er für die
Trümmersuche trotzdem einfach zu schwer ist.
Als Lawinensuchhund wird ein Bernhardiner so gut wie nicht mehr zum Einsatz kommen, da ja inzwischen der Hubschrauber mit leichteren Hunden genommen wird.
Behalten hat er allerdings seine sehr gute Nase, mit der er voll Begeisterung Fährtenarbeit macht, auch Personensuche und Gegenstandssuche ZOS, mit genausoviel Arbeitsfreude zieht er auch einen Wagen
oder zeigt seine Sportlichkeit bei den Geräten wie Wippe etc. oder beim Longieren. Es ist auch durchaus sinnvoll einen Bernhardiner mit Unterordnung bis zur Begleithundeprüfung zu bringen und mit
Suchspielen auszulasten, da sie unbedingt auch vom Kopf her gefordert werden wollen - also die Schlafmützen von vor 20 Jahren die 23 Stunden am Tag schlafen und die restiche Stunde mit Fressen
verbringen, ist mit dem heutigen Bernhardiner überhaupt nicht mehr vergleichbar. Ich kenne sogar Bernhardiner die ( wohlgemerkt ausgewachsen ) am Fahrrad mitlaufen oder mitgenommen werden beim
Joggen. Erfreulicherweise hat dies auch dazu geführt, daß der kurzhaarige Bernhardiner ( also der ursprüngliche Schweizer Berghund ) wieder sehr schön aufgeholt hat und zu meiner Freude jetzt wieder
viel öfter zu sehen ist.
Es wird heute viel mehr Wert auf gesunde, langlebige und wesensfeste Hunde mit gutem Charakter gelegt, die als Familienhunde durchaus auch in unserer heutigen Zeit ihre Berechtigung haben und ihre
Liebhaber finden, sofern die häusliche Umgebung stimmt.